Gründung, Teamerweiterung und neue Förderung – eine ereignisreiche Zeit liegt hinter dem KI-Startup ai.dopt. Im Interview mit André Bluhm, Max Hamscher, Fabrizio Ronca und Martina Schuster lassen wir die zurückliegenden Monate Revue passieren.
Bevor wir über die Entwicklungen der letzten Zeit sprechen, könnt Ihr kurz beschreiben, welche Lösung ai.dopt im Bereich Künstliche Intelligenz anbietet?
Künstliche Intelligenz (KI) birgt ein enormes Potenzial, unsere Arbeits- und Unternehmenswelt zu verändern. Doch die Umsetzung von KI-Projekten ist – gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) – herausfordernd. Neben finanziellen und personellen Ressourcen fehlt oft Fachexpertise bei Themen wie IT-Sicherheit und Datenschutz. Wir bieten einen einfachen und sicheren Zugang zu KI-gestützter Wertschöpfung für alle Unternehmen. Unsere Softwarelösung ermöglicht die sichere Anwendung von künstlicher Intelligenz – ohne Vorkenntnisse und mit nur wenigen Klicks. Damit kann das vorhandene Expertenwissen im Unternehmen, z. B. zu vorhandenen Daten, effizient und wertsteigernd genutzt werden.
Ihr kommt alle ursprünglich aus Süddeutschland. Wie hat es euch eigentlich ins Ruhrgebiet und an die Ruhr-Universität verschlagen?
Als Team kennen wir uns schon sehr lange und sehr gut, da wir bereits vor ai.dopt in unterschiedlichen Konstellationen zusammengearbeitet haben. Die Gründungsidee entstand in einer Phase, in der wir alle mit unseren Master- bzw. Doktorarbeiten beschäftigt waren. In dieser Zeit wurde uns auch die Ruhr-Universität Bochum mit dem Worldfactory Startup Center von dem befreundeten Start-up – der Lidrotec GmbH – empfohlen. Da wir als Team offen dafür waren, in welche Stadt wir gehen werden, haben wir Bochum als perfekten Standort für den Bereich IT-Sicherheit für uns evaluiert. Im Oktober 2021 haben wir über das Förderprogramm „Start-up Transfer.NRW“ eine Fördersumme über 240.000 € erhalten und konnten im Rahmen des Forschungsprojekts „Pandia“ bei Prof. Dr. Thorsten Berger an der Fakultät für Informatik der Ruhr-Universität Bochum starten.
Wie würdest du die Zeit an der RUB bewerten?
Als vollen Erfolg. Hier haben wir einen Prototypen konzipiert und entwickelt. Außerdem konnten wir erste Kunden und Entwicklungspartner gewinnen. Gleichzeitig waren die RUB mit ihrem Ökosystem und die hier ansässigen Institutionen wie dem Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit, dem Max-Planck-Institut sowie dem Cybersecurity-Inkubator Cube 5 beim Thema Gründen wichtige Anlaufstellen für uns. Im vergangenen April ist dann auch die ai.dopt GmbH als Forschungsausgründung aus der Fakultät für Informatik der Ruhr-Universität Bochum entstanden, die bereits 10 Arbeitsplätze schaffen konnte.
Wie habt ihr Bochum und sein Ökosystem kennengelernt?
Die Aufgeschlossenheit, Kontaktfreudigkeit und Bodenständigkeit, die den Menschen im Ruhrgebiet nachgesagt wird, ist uns hier auf jeden Fall von Anfang an begegnet. Wir profitieren sehr von den Kontakten und Netzwerken, die sich im vergangenen Jahr für uns aufgetan haben.
Wo steht ihr aktuell?
Im Moment liegt unser Fokus auf der Erprobung der Software mit verschiedenen Entwicklungspartnern aus Forschung und Pilotkunden aus der Wirtschaft. Im Oktober konnten wir über das Programm StartUpSecure des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderung von 737.000 € einwerben, was ein weiterer wichtiger Meilenstein für uns war.
Wie geht es für euch weiter?
Wir bleiben Bochum auf jeden Fall treu. Zusätzlich zur Förderung durch das Programm StartUpSecure hat uns die Bochumer Wirtschaftsförderung in den Startup-Inkubator WERK X aufgenommen. Hier erhalten wir eine Förderung von weiteren 33.000 € und neue tolle Büroräume mitten in der Bochumer Innenstadt. Auf dieser Basis können wir jetzt unser Team weiter ausbauen. Dafür suchen wir auch Studierende als Praktikant*innen oder Werkstudent*innen – sehr gerne natürlich auch von der RUB.