Mirko Mollik hat mit TrustCerts sein eigenes IT-Security Startup gegründet. Wie er digitale Dokumente auf ihre Gültigkeit überprüfen will und warum Zurückhaltung für Gründer nicht immer von Vorteil ist, verrät er im Interview.
Beschreibe in einem Satz, was dein IT-Security Startup TrustCerts macht.
Mit „Trust as a Service“ liefern wir die Möglichkeit, Dokumente jederzeit auf Gültigkeit überprüfen zu können.
Wo siehst du für dein Produkt noch Verbesserungspotenzial?
Das Konzept befindet sich noch in der Proof-of-Work Phase. Es existiert zwar ein MVP (Minimum Viable Product), jedoch wurde noch nicht getestet, ob der Markt es annehmen wird. Vertrauen und Sicherheit lässt sich schwer in Zahlen messen. Zudem wird zuerst der Use-Case mit Zeugnissen an Hochschulen verfolgt. Nach einem erfolgreichen Spitzeneinstieg in den Markt geht es darum, weitere Use-Cases aus Bereichen wie Mobility, E-Government, E-Health und IoT zu erschließen. Das Validierungsverfahren ist so generalisiert, dass jede Art von digitalem Nachweis verarbeitet werden kann.
Fühlst du dich durch dein Studium gut vorbereitet für die Firmengründung und die Selbstständigkeit?
Durch das Masterstudium Internet-Sicherheit an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen ist ein sehr ausgeprägtes Verständnis für das Thema Sicherheit vorhanden. Zu einer Gründung gehört jedoch nicht nur die Entwicklung des Produktes, sondern auch Marketing, Wirtschaft, Vertrieb, etc. Das Thema, selbstständig Sachen zu erlernen, wird einem gut im Studium vermittelt. Nachher jedoch auch in die Selbständigkeit zu gehen, ist eine ganz andere Hausnummer.
Was erwartest du von deiner Teilnahme am Liftoff Programm?
Durch den jetzigen Status im “Proof of Work” Step ist das Liftoff Programm die ideale Möglichkeit, um den weiteren Weg zu planen. Anstatt einfach Sachen auf dem umkämpften Markt auszuprobieren, können mit dem Wissen der Mentoren und der anderen Startups Ideen entwickelt, diskutiert und verfeinert werden.
Nicht in zu vielen Details verlieren, einen groben Rahmen bauen, es ausprobieren und anhand der Resultate den Weg festigen oder umschwenken – das ist für die Gründung wichtig.
Mirko Mollik, Gründer von TrustCerts
Welchen persönlichen Tipp würdest du anderen Gründerinnen und Gründern in der IT-Sicherheit aus eigener Erfahrung geben?
Zurückhaltung kann nicht immer von Vorteil sein. Niemand kann bei einer Innovation sagen, ob gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für die Veröffentlichung ist. Genau so wenig kann einem Jemand sagen, welche Personen einen am meisten nach vorne bringen.
Von daher rate ich Gründerinnen und Gründern aus der IT-Sicherheit, sich nicht in zu vielen Details zu verlieren, sondern sich einen groben Rahmen zu bauen, es auszuprobieren und anhand der Resultate den Weg festigen oder umschwenken.
Mehr Infos zum Startup: https://trustcerts.de/
